Leserbrief zum Kommentar „Eine großartige Idee“ am 02.10.14 in der Ems-Zeitung
Demokratie ist kein Fußballspiel
Papenburg, 02.10.2014: Wieder einmal „glänzt“ Stefan Prinz durch einen schiefen Vergleich im Kommentar, der der Sache nicht dient, denn der demokratische Entscheidungsprozess ist kein Fußballspiel.
Wenn man den Vergleich mit dem Fußball ernst nimmt, dann stellen sich mehrere Fragen. Welcher Elfmeter ist gemeint. Ist es der nach einem Foul? Welche Mannschaft hat dann das Foul begangen? Die
Stadtverwaltung, die für die Kultur und die Wirtschaftsförderung zuständig ist oder die Wirtschaft, die mit einem neuen Verein mit öffentlichen Mitteln ihr Marketing und das der Stadt verbessern will? Welches Foul
wurde begangen? Durch die Wirtschaft die Überrumpelung der Öffentlichkeit? Durch die Verwaltung Tatenlosigkeit bei der Durchführung ihrer kommunalen Daseinsvorsorge? Oder ist damit gemeint das Elfmeterschießen
nach Verlängerung? Welche Mannschaften meint Stefan Prinz, die gegeneinander spielen? Die Verwaltung gegen die Wirtschaft, die Verwaltung gegen die Politik, die Politik gegen die Wirtschaft, die Kultur gegen die
Wirtschaftsförderung, die Presse gegen die Politik oder …? Der demokratische Entscheidungsprozess ist kein Fußballspiel mit zwei Mannschaften. Hier gibt es eine Mehrzahl von Mannschaften, die in einem geregelten
Diskurs Entscheidungen treffen müssen, in dem sie die unterschiedlichen Interessen berücksichtigt werden. Hier gibt es kein Spiel, dass nach Verlängerung durch den Stärkeren oder Zufall entschieden wird. Übrigens
ist das Spiel noch nicht einmal offiziell angepfiffen worden. Um auch den Vergleich mit dem Fußball zu benutzen: Der Schiedsrichter sollte Stefan Prinz die „Rote Karte“ zeigen.
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